Spessartmuseum

im Schloss zu Lohr am Main

Jagd & Forst

Im Vordergrund der vordere Teil eines präparierten Hirsches. In der Bildmitte ein präpariertes Wildschwein vor einem schwarz-weißen Großfoto, das Prinzregent Luitpold von Bayern zu Pferd mit seinem Gefolge bei einem Jagdausflug im Spessart zeigt.Jagd- und Forstabteilung (Foto: B. Grimm)

Hier behandelt das Spessartmuseum die Geschichte von Jagd und Forst in einem der größten zusammenhängenden Laubwaldgebiete Deutschlands. Mitten im Reichtum an Wild und Holz
lebend, blieben die meisten Waldbewohner arm, im Gegensatz zu den wesentlich besser
situierten Forstleuten.

Das Spessartmuseum informiert über Dichtung und Wahrheit rund um die Wilderei und
präsentiert seltene, z. T. selbst gebaute Waffen der heimlichen Jäger. Offizielle Jagden auf das
ausschließlich der adeligen Obrigkeit vorbehaltene "Hochwild" wie Rothirsch und Wildschwein wurden, vor allem im 17. und 18. Jahrhundert, pompös inszeniert. Die Revolution 1848 brachte die Aufhebung adliger Privilegien, auch Bürgerliche konnten in der Folge das Recht zur Jagd auf alle Wildarten erwerben.

Technischer Wandel, zunehmendes Umweltbewusstsein, oder neue Anforderungen an den Wald, etwa hinsichtlich seiner "Erholungsfunktion" für Wanderer und Touristen, haben das Jagd- und Forstwesen und sein Image in der Öffentlichkeit ebenso verändert wie der Demokratisierungsprozess nach 1945.